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Im Interview mit der Schwäbischen Zeitung erklärt Christina Stumpp, wie sie sich die Zukunft der CDU vorstellt, warum sie die Frauenquote eher kritisch sieht und warum sie großen Respekt vor dieser Aufgabe hat.

 

Wie überraschend kam für Sie die Anfrage, ob Sie Teil des Spitzenteams von Friedrich Merz sein wollen?

Als Friedrich Merz mich fragte, ob ich mir eine solche Aufgabe vorstellen könne, hatte ich mir erst einmal etwas Bedenkzeit erbeten. Ich bin mit 14 in die Junge Union eingetreten, mit 16 in die CDU und von Jugend an kommunalpolitisch verwurzelt. Mein Vater war schon Gemeinderat, das prägt. Ich selber bin Regionalrätin. Ich freue mich, dass jemand von der Basis nun auch die CDU auf Spitzenebene repräsentieren darf.

Wer hat Sie wann gefragt?

Friedrich Merz hat mich persönlich angerufen und gefragt, ob wir uns treffen könnten. Das haben wir getan und ausführlich miteinander gesprochen.

Wie lange haben Sie darüber nachgedacht – und was hat sie vielleicht zögern lassen?

Es war ein Prozess über mehrere Tage. Ich habe innerhalb der Familie und vor allem mit meinem Mann darüber gesprochen.

Was käme auf Sie als stellvertretende Generalsekretärin zu – und wie viel Respekt haben Sie vor dieser Aufgabe?

Ich habe großen Respekt vor dieser Aufgabe. Angesichts des schlechten Bundestagswahl-Ergebnisses gibt es viel zu tun. Mein Ziel ist es, vor allem junge Wähler und Familien anzusprechen. Wir brauchen moderne und neue Formate, um auch diese Gruppe wieder zu erreichen.

Kritiker werfen Merz vor, ein antiquiertes Familien- und Gesellschaftsbild zu haben. Verstehen Sie diese Sichtweise?

Friedrich Merz gibt mir als Frau mit jungem Kind die Möglichkeit, mich aktiv einzubringen. Das würde er nicht tun, wenn er nicht auch die CDU modern gestalten wollen würde. Wir haben bei der Bundestagswahl verloren – gerade junge Wähler sind an die Grünen und die FDP abgewandert. Hier will ich ansetzen. Wir müssen jünger, moderner und weiblicher werden, da hat Friedrich Merz gestern einen guten Aufschlag gemacht. Ich will, dass junge Menschen sich wieder mit der CDU identifizieren. Wir haben gute Inhalte, wir müssen sie nur besser vermarkten.

Nein zur Frauenquote?

Ich tu mir schwer mit der Quote, aber ich lehne sie nicht grundsätzlich ab. Es kommt darauf an, wie man sie ausgestaltet. Einerseits muss die CDU wieder attraktiver für junge Frauen werden, die Lust haben, Politik mitzugestalten. Andererseits glaube ich, dass Qualität sich durchsetzt. Das ist im Berufsleben so und auch in einer Partei so.

Das Interview ist am 18.11.2021 in der Schwäbischen Zeitung erschienen.

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