Es ist noch nicht lange her, dass einige aus den Reihen der Grünen Verbote zum Fleischkonsum planten. Nun soll ein Gesetz aus dem Hause von Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir beinahe vollständige Werbeverbote für Lebensmittel mit zu viel Fett, Zucker oder Salz festschreiben. Ein ideologischer Irrweg.
Betroffen wären nicht nur Kuchen, Müsliriegel und Eis, sondern auch Produkte wie Vollkornbrot oder Quark und Joghurt. Macht Werbung, die Kinder bei abendlichen Familien- oder Sportsendungen sehen, tatsächlich dick? Die Antwort: Der Bundesregierung liegen dazu keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor, wie aus einer Anfrage Ende vergangenen Jahres hervorgeht. Deshalb kann man das Vorgehen Özdemirs auch als ideologisches Schattenboxen bezeichnen. Denn zwangsläufig fragt man sich: Werden Kinder wegen der Werbeverbote auch nur einen Apfel oder eine Möhre mehr essen? Wird Grünkohl plötzlich leckerer als Pommes?
Statt auf pauschale Verbote zu setzen, sollte die Ampelregierung einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der insbesondere Bewegung und die Ernährungsbildung schon von klein auf in den Blick nimmt. Letztlich darf man nun gespannt sein, was der Koalitionspartner, der sich Freiheit zum Programm gemacht hat, zu dieser staatlich verordneten Bevormundung sagt.