Bis 2030 wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland laut Prognosen um 50 Prozent zunehmen. Ohne das Engagement pflegender Angehöriger wird diese Entwicklung nicht zu stemmen sein. Die Ampel tut jedoch viel zu wenig, um diese gezielt zu entlasten. Als Union haben wir deshalb in dieser Woche eigene Vorschläge unterbreitet.
Über 80 Prozent der Menschen mit Pflegebedarf werden in den eigenen vier Wänden gepflegt. Das sind rund 4,17 Millionen Menschen, die von knapp fünf Millionen Angehörigen versorgt werden. Meistens sind es die selbst betagten Ehepartner, die Versorgungsaufgaben übernehmen. Für diese Gruppe wollen wir das Vor-Ort Netzwerk – bestehend aus Pflegestützpunkten, Quartiersmanagement, Ehrenamt und Nachbarschaftshilfe – verbessern. Über die Angebote soll besser informiert werden.
Mit unserem Antrag fordern wir die Bundesregierung darüber hinaus auf, den Einstieg in eine Entgeltersatzleistung/Lohnersatzleistung bei der Pflegezeit bzw. Familienpflegezeit anzustreben. Wir wissen, dass dies mit hohen Kosten verbunden ist – das Ziel wollen wir aber weiter im Blick behalten. Des Weiteren sollen die Begutachtungen durch den Medizinischen Dienst flexibilisiert und neutrale Instanzen zur Bescheidung von Widersprüchen eingeführt werden.