Zuverlässiger, pünktlicher, leistungsstärker: Das ist das zentrale Versprechen des Digitalen Knotens Stuttgart. Doch das ambitionierte Großprojekt steht auf der Kippe – mit fatalen Folgen für den Rems-Murr-Kreis.
Während die Digitalisierung im S-Bahn-Kernbereich voranschreitet, stehen die Planungen zur Ausweitung auf das S-Bahn-Netz im Großraum Stuttgart trotz bereits bewilligter Haushaltsmittel seit mehr als einem Dreivierteljahr still. Schuld daran ist ein vom Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG eingelegter Gremienvorbehalt. Gibt das Gremium seine Blockadehaltung bis Jahresende nicht auf, droht der Verfall von Bundesmitteln in Höhe von rund 850 Mio. Euro und ein endgültiges Scheitern des Digitalen Knotens.
Es ist völlig unverständlich, dass sich die Bundesregierung als Eigentümervertreter dieses Verhalten bieten lässt. Nach den Streckensperrungen und Zukunftsversprechen der letzten Jahre erwarten die Pendlerinnen und Pendler in der Region Stuttgart zu Recht endlich konkrete Ergebnisse. Bundesverkehrsminister Volker Wissing muss deshalb endlich durchgreifen – erst recht vor dem Hintergrund der Medienberichte, wonach die Deutsche Bahn sich bei der Stellwerksmodernisierung deutschlandweit von der Digitalisierung verabschieden will.