Trotz großer Fortschritte liegt das Ziel, alle S-Bahnhöfe in der Region Stuttgart barrierefrei zugänglich zu machen, noch in weiter Ferne. So wird der Winterbacher Bahnhof nach aktuellem Planungsstand frühestens Anfang der 2030er-Jahre barrierefrei zugänglich sein. Mit dem Winterbacher Bürgermeister Sven Müller habe ich bei einem Ortstermin Wege erörtert, um die Planungen wesentlich voranzutreiben.
Der derzeitige Planungsstand ist mit Blick auf die Bedürfnisse der vielen mobilitätseingeschränkten Personen in unserer Gesellschaft völlig unhaltbar. Senioren, Gehbehinderte, aber auch Mütter mit Kinderwagen müssen am Winterbacher und weiteren Bahnhöfen in der Region extreme Höhenunterschiede zwischen Bahnsteigkante und S-Bahn überwinden. Das ist nicht nur unbequem, sondern stellt auch eine erhebliche Unfallgefahr dar. Die Schaffung von Barrierefreiheit ist somit eine unabdingbare Maßnahme, um möglichst allen Menschen die Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen.
Dass sich die Planungen derart in die Länge ziehen, begründet die Deutsche Bahn mit dem durchfahrenden Güterverkehr. Allerdings betrifft dieser auch weitere, bereits entsprechend umgebaute Bahnhöfe der Region, wie beispielsweise Rommelshausen. Es ist deshalb für mich nicht nachvollziehbar, dass die Genehmigungsverfahren nicht standardisiert werden, sondern weiter für Verzögerungen sorgen.
Umso dankbarer bin ich Bürgermeister Sven Müller, dass er sich mit Nachdruck und Pragmatismus für eine baldige Lösung starkmacht. Als Übergangslösung hat er bereits vor längerer Zeit die Installation einer Rampe vorgeschlagen, von der Bahn bisher aber keine Rückmeldung erhalten. Auch ich werde mich als Bundestagsabgeordnete und Regionalrätin weiterhin mit voller Kraft für eine Beschleunigung des barrierefreien Ausbaus einsetzen – nicht nur in Winterbach, sondern auch in allen anderen Orten der Region.
Begleitet wurde der Austausch mit Bürgermeister Sven Müller von den Schorndorfer Nachrichten, die in ihrer Ausgabe vom 11. Januar 2024 über das Thema berichtet haben.
